Bewirtschaftung

 

Die Grundlage der Bewirtschaftung eines Gartens zeigt die natürlichen Kreisläufe auf und ist ressourcenschonend. Bei der Planung der verschiedenen Bereiche im Garten sollen Nutzgartenelemente nicht fehlen: Sie ermöglichen uns eine frische, schmackhafte Ernte aus dem eigenen Garten!

 

Kompost / Wurmbox / Bokashi

 

Alles, was dem Garten entnommen wird, wie etwa Strauchschnitt, Mähgut, ausgejätete Unkräuter oder Reste aus dem Gemüsegarten, wird ihm wieder in Form von wertvollem organischem Dünger zurückgegeben.

Der Komposthaufen schließt den Nährstoffkreislauf und hilft, einen gesunden und lebendigen Boden aufzubauen. 

In der Natur gibt es keinen Abfall, alles bewegt sich im Kreis. Ohne natürliches Recycling würden wir im Biomüll versinken. Das Herz jedes Gartens ist der Komposthaufen. In ihm entsteht aus Bioabfällen wertvoller Biodünger und neue Erde. Kompost, das „schwarze Gold“, sorgt für einen ausgeglichenen Nährstoffnachschub und hilft, gesunde und lebendige Böden aufzubauen.

Weitere Informationen lesen Sie in unserer Informationsbroschüre.

 

Nützlingsunterkünfte

 

Nützlinge (wie z. B. Insekten, Vögel, Kröten, Spitzmäuse oder Maulwürfe) übernehmen den biologischen Pflanzenschutz im Garten. Daher ist es sinnvoll, ihnen gezielt Nützlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen.

Das können natürliche Strukturen und Materialien wie Strauchschnitt-, Totholz-, Laub-, Reisig- oder Steinhaufen oder ein morscher Baum sein. Sie können aber auch speziell angefertigt werden: Holzklötze mit Bohrlöchern, zusammengebundene Schilf- oder andere hohle Pflanzenstängel für Insekten oder Nistkästen für Vögel.

Strauchschnitt- oder Steinhaufen, die nur vorübergehend zur weiteren Verwendung abgelagert werden, stellen aufgrund der zu kurzen Verweildauer an Ort und Stelle nur eine kurzfristige Nützlingsunterkunft dar.

 

 


Im Naturgarten herrscht ein gesundes Gleichgewicht.

 

Umweltfreundliche Materialwahl

 

In einem Naturgarten werden für Zäune, Wege, Terrassenbeläge, Pergolen u.ä., regionaltypische Steine und unbehandeltes, möglichst witterungsbeständiges Holz (Lärche, Eiche oder Robinie) verwendet.

Schadstofffreies Recyclingmaterial (Ziegel, Beton, Naturstein) wird z.B. für die Hinterfüllung von Natursteinmauern wiederverwertet.

Wege bzw. Bodenbeläge sind wasserdurchlässig (wassergebundene Decken, in Sand verlegte Steine).

 

 

Regenwassernutzung

 

Die richtigen Pflanzen am richtigen Ort brauchen nicht viel Wasser. Regen ist hier meist völlig ausreichend. Für die durstigen Pflanzen wird Regenwasser gesammelt, denn die Nutzung des Regenwassers schont nicht nur das Trinkwasservorkommen - das laue, kalkfreie Wasser bekommt den Pflanzen besonders gut.

Regenwasser ist besser als Brunnen- oder Leitungswasser; gegossen wird nicht so häufig (nach Witterung zwei- bis dreimal/je Woche), dafür aber kräftig und nicht nur oberflächlich – am besten morgens und nicht abends. Nur wenige Pflanzen wollen die Nacht über mit den „Füßen“ im kalten Wasser stehen. Außerdem fördert das Schnecken und Pilze.

Ob wasserdurchlässiger Weg oder Dachbegrünung: Regenwasser, das im Garten versickern kann, speist das Grundwasser und beeinflusst den Wasserhaushalt kleinerer Gewässer positiv. Durch die Entlastung der Kanalisation wird so der Hochwasserschutz verbessert.

 

 

Vielfalt macht einen Naturgarten aus.

 

Mulchen


Pflanzen stehen nicht gerne auf nacktem Boden. Nach den Vorbildern Wald und Wiese bietet eine Pflanzendecke optimalen Schutz. Auch eine Bodenbedeckung mit organischem Material (Rasenschnitt, Laub, Häckselgut, Heu oder Stroh) schützt und nährt als Mulchschicht offene Böden. Selbst Kräuter wie Kamille, Oregano, Beinwell, Brennnessel und Spinat eignen sich hervorragend als Mulch.

Rindenmulch hingegen kann das Pflanzenwachstum hemmen (und den pH-Wert des Bodens senken). Durch eine Mulchschicht bleibt die Erde feucht und ist nicht so stark der Witterung ausgesetzt. In gemulchten Böden können sich deshalb Bodenorganismen wie Regenwurm und Co. auch in den obersten Bodenschichten aufhalten. Mulch versorgt sie mit zusätzlicher organischer Nahrung und fördert so ihre Vielfalt. Die Bodenorganismen vom Bakterium bis zum Regenwurm stellen den Pflanzen Nährstoffe zur Verfügung. Außerdem unterdrückt eine Mulchschicht das Aufkommen von Unkraut

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre Mulchen.

 

Gemüsebeete & Kräuter

 

Der Gemüse- und Kräutergarten trägt zur eigenen Gesundheit bei, denn nichts kann frischer und daher vitaminreicher sein als die Ernte aus dem eigenen Garten.

Die Selbstversorgung ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz, denn der kürzeste Transportweg ist immer noch direkt vom Garten in den Kochtopf. Einige Tomatenstauden vor der Hauswand, Kräuter im Kiesbeet oder der große Gemüsegarten: Möglichkeiten für den Anbau gibt es viele! 

Duftende, würzende, heilende Kräuter gehören ganz nah an die Küche des Naturgärtners. Das Fensterbrett wird zum Kräutergärtchen – ein wenig Schnittlauch für die Suppe, ein paar Blätter Basilikum für den Salat … so beginnt oft die Begeisterung für den Nutzgarten.

 

 

Obstgarten & Beerensträucher

 

Die früh blühenden Obstbäume und Beerensträucher sind eine wertvolle Insektenweide und locken somit auch eine Reihe von Nützlingen an.

Die saftigen Früchte und Beeren verleiten aber auch zum gesunden Naschen. In jedem Garten ist Platz für einen Obstbaum. Ob Spalierobst, Spindelbusch oder Hochstamm, für jede Gartengröße gibt es den geeigneten Baum. 

Obstbäume und Beerensträucher verbinden die Lust am Selbstgemachten und den Wert für die Tiere in der Natur auf ganz fantastische Weise. 

 

Mischkultur / Fruchtfolge / Gründüngung

 

Die Pflanzengesundheit und ein lebendiger Boden können durch Mischkultur, Fruchtfolge und Gründüngung gezielt gefördert werden.

Unter Mischkultur versteht man die Kombination bestimmter Pflanzen zum gegenseitigen Vorteil. Zwiebeln und Karotten halten sich z. B. gegenseitig Gemüsefliegen fern. Pflanzen mit ungefüllten Blüten in der Mischkultur locken Nützlinge an, wie etwa die Florfliege als Blattlausjäger.

Die Fruchtfolge ist die zeitliche Abfolge verschiedener Kulturpflanzenarten auf demselben Standort. Das hält die Pflanzen gesund. Zur Abstimmung des Nährstoffbedarfes werden abwechselnd Stark-, Mittel- und Schwachzehrer angebaut.

Gründüngung ist die beste Bodenkur: Spezielle Gründüngungspflanzen bringen das Bodenleben wieder in Schwung und lockern den Boden.

Weitere Informationen finden Sie in den Informatiosbroschüren Fruchtfolge und Mischkultur


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