Lebendiges Totholz – Artenvielfalt im öffentlichen Grünraum steigern
Vortrag
Auf den ersten Blick scheint diese Aussage widersprüchlich zu sein. Abgestorbene Bäume oder Äste bieten aber tatsächlich zahlreichen Tieren wie Larven von bunten Pracht- und imposanten Bockkäfern oder Holzwespen Nahrung und Unterschlupf. Sie bohren sich durch das abgestorbene Holz und hinterlassen dabei hohle Gänge oder landen selbst auf dem Speisezettel von Spechten. Im öffentlichen Grünraum gibt es viele Möglichkeiten mit Totholz Lebensräume schaffen.
So muss ein alter, abgestorbener Baum nicht komplett entfernt werden. Den Stamm mit ein paar stark eingekürzten größeren Ästen kann man ruhig als bizarre „Skulptur“ stehen lassen. Wem das nicht gefällt, der kann die Baumruine mit Efeu oder anderen Kletterpflanzen begrünen. Wenn es aus sicherheitstechnischen Gründen notwendig ist, den Baum umzuschneiden, kann man wenigstens ein oder zwei Meter des Stammes belassen. Wem ein einfacher Asthaufen zu „unordentlich“ ist, der kann die Äste zwischen zwei Pfosten aufschichten und somit einen natürlichen Sichtschutz und Begrenzungen schaffen. Mit einem liegenden Stamm lassen sich Grünraumflächen ebenfalls natürlich strukturieren. Selbst ein mit Moos bewachsener und Farnen umwachsener Baumstumpf verleiht einem schattigen Winkel eines Parks ein märchenhaftes Ambiente. Unter seinen Wurzeln suchen feuchtigkeitsliebende Tiere wie Salamander, Kröten oder Grasfrösche gerne Unterschlupf.
Bei diesem Webinar erfahren Sie, wie man mit Totholz für mehr Biodiversität im öffentlichen Grünraum sorgen kann und welche Organismen davon profitieren.
Referent: Bernhard Haidler