Unkrautbekämpfung neu gedacht
5. steirischer Gemeindefachtag – unsere Gemeinden werden klimafit
Das Thema „Back to the roots“ stand im Mittelpunkt des 5. steirischen „Gemeindefachtages für ökologische Grünraumgestaltung und -pflege“ von "NATUR im GARTEN" Steiermark und der Ökoregion Kaindorf im Gemeindekulturzentrum in Ebersdorf.
Für alle Teilnehmer*innen des 5. steirischen Gemeindefachtags bot die Veranstaltung eine Plattform, um sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich des ökologischen Gärtnerns im öffentlichen Grünraum zu informieren. Im Mittelpunkt standen dabei der ökologische Pflanzenschutz, innovative Methoden zur Wildkrautbeseitigung und ein gezieltes Beikrautmanagement.
Gezielte Maßnahmen
Die zentrale Frage „Warum ist ökologischer Pflanzenschutz gut und wichtig?“ wurde eindrucksvoll beantwortet: Er schützt die Biodiversität und trägt so zum Erhalt der Insekten-, Vogel- und Tierwelt bei. Zusätzlich unterstützt er die Gesundheit des Bodens und der Pflanzen, fördert natürliche Kreisläufe und schädliche Rückstände – eine Maßnahme, die nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern langfristig auch ökonomisch vorteilhaft ist.
Schwerpunkt auf Vorbeugung und Pflanzenstärkung
Ein Kernelement des ökologischen Pflanzenschutzes ist die Vorbeugung. Durch die Auswahl standortgerechter Pflanzen, die Anwendung von Mischkulturen und die Förderung von Nützlingen kann das Risiko von Schädlingsbefall und Krankheiten entscheidend gesenkt werden. Auch die Pflanzenstärkung spielt eine wichtige Rolle: Angepasste Bewässerung und organische Düngemittel sorgen für Robustheit und Widerstandsfähigkeit.
Mehr als 80 Teilnehmende
Deshalb veranstaltete die Ökoregion Kaindorf gemeinsam mit dem Verein "NATUR im GARTEN" Steiermark den 5. steirischen Gemeindefachtag für ökologische Grünraumgestaltung und -pflege. Rund 80 Teilnehmende aus 30 steirischen Gemeinden konnten sich im Gemeindekulturzentrum Ebersdorf über Themen rund um den ökologischen Pflanzenschutz informieren. Zudem konnten sich die Besucher*innen bei rund 15 Ausstellern*innen zur ökologischen Grünraumbewirtschaftung über aktuelle Produkte und Maschinen informieren.
Zu dem präsentierten rund 15 Unternehmen konkrete Lösungen, wie der öffentliche Grünraum ohne den Einsatz von Pestiziden, wie beispielsweise das vielzitierte Glyphosat, gepflegt werden kann und die Umwelt zusätzlich mit ökologischem Pflanzenschutz und Düngemitteln geschont wird.
Neue Partnergemeinde
Höhepunkt des Gemeindefachtages: Landtagsabgeordneter Lukas Schnitzer überreichte der neuen "NATUR im GARTEN" Partnergemeinde Stadtgemeinde Gleisdorf die offizielle "NATUR im GARTEN" Gemeinde-Plakette. Diese Vorzeigegemeinde hat den Weg eingeschlagen ihren öffentlichen Grünraum ökologisch zu gestalten und zu pflegen.
„Wir freuen uns, dass die Familie der 'NATUR im GARTEN' Steiermark Gemeinden stetig wächst. Jetzt geht es darum, das notwendige Wissen zu vermitteln und die praktischen Erfahrungen von Vorzeigegemeinden zu teilen, vor allem mit dem Ziel, möglichst viele Gemeinden zum 'aktiv werden' zu animieren“, freut sich Andrea Radl, Obfrau von "NATUR im GARTEN" Steiermark.
Für das Grünraumteam der Stadtgemeinde Gleisdorf bedeutet die Einhaltung der „NATUR im GARTEN“ Kriterien – Verzicht auf Kunstdünger, Pestizide und Torf, nur wenig Veränderung, da man bereits seit Jahren weitgehend ohne diese ökologisch bedenklichen Produkte auskommt.
Die Stadtgemeinde Gleisdorf setzt zu dies auf selbst produzierte und regionale Pflanzen und fördert die naturnahe Gestaltung öffentlicher Grünflächen mit klimafitte Bäumen. Die neue Bepflanzung entlang der Schillerstraße ist ein solches Beispiel. Auch das Haus der Musik in Gleisdorf demonstriert eindrucksvoll, wie man bestehende Immobilien klimafit macht. Herzstück der Maßnahmen war die Entsiegelung des Parkplatzes mit gleichzeitiger Anlage von Regengärten, die Begrünung der Dachterrasse und die Schaffung einer grünen Fassade. Diese Maßnahmen tragen wesentlich zur Verbesserung des Mikroklimas bei.
Die beeindruckenden Maßnahmen und Projekte aller bestehenden 'NATUR im GARTEN“ Steiermark-Gemeinden, die wir heute gesehen haben sind die besten Beweise, dass die Steiermark nicht nur das grüne Herz ist, sondern sich zum blühenden, grünen Herz Österreichs entwickelt und darauf können diese Vorreitergemeinden sehr stolz sein“, so Margit Krobath, Geschäftsführerin der Ökoregion Kaindorf.
Mehr Fotos finden Sie hier: https://drive.google.com/drive/folders/1czgdQny-7lax0wwWmx5YkdDEET3KHdGm?usp=sharing
Gemeinden, die auch diesen Weg gehen wollen, können sich dazu am kostenfreien Gartentelefon Steiermark unter 0 33 34 – 31 700 anmelden und Informationen einholen.
